Trotz guter Konjunktur und positiver Zahlungsmoral in der Wirtschaft leiden viele Handwerker unter stockender Versorgung mit Liquidität. 39 Prozent der Mitgliedsfirmen des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) berichten in einer Umfrage, dass Handwerksbetriebe vermehrt Probleme mit der Rechnungstreue ihrer Auftraggeber haben.
Besonders problematisch ist dabei die Zahlungsbereitschaft öffentlicher Auftraggeber. Wie neun von zehn Inkassounternehmen melden, sind insbesondere Städte und Gemeinden beim Begleichen der ihnen gestellten Forderungen nachlässig. Mängelrügen oder das Herauszögern fälliger Zahlungen sind aus Sicht vieler Handwerker eher die Regel als die Ausnahme, wenn sie es mit der öffentlichen Hand als Auftraggeber zu tun haben.
Der BDIU rät Handwerkern, beim Forderungsmanagement mit Inkassounternehmen zusammenzuarbeiten. Als Rechtsdienstleister verfügen diese über die notwendige juristische und kaufmännische Expertise und können selbst dann noch Zahlungen erzielen, wenn die betriebseigene Mahnabteilung an ihre Grenzen gestoßen ist.
Die Beauftragung von Inkassounternehmen liegt zudem im Trend. Schon fast jedes zweite BDIU-Mitgliedsunternehmen (46 Prozent) hat Handwerksbetriebe auf der Kundenliste.